WHEN GRAVITY HITS AND HANGOVERS ARE REAL.

Coronawandern – Wie wir mit 30 unsere Freizeit verbringen

Unser Ausflug in den Taunus

Holzstämme im Wald

Coronawandern sollte in Betracht gezogen werden für das Unwort unseres sonderbaren Jahres 2020. Es beschreibt ein völlig neues Heimatgefühl, das gezwungenermaßen bei einer ganzen Generation aufkommt. Nämlich der Generation, die sich im Urlaub normalerweise eher im Yoga-Retreat auf Bali, im Surfcamp in Australien oder auf Safari in Tansania tummelt. Dieselben Leute stehen nun – gefühlt alle auf einmal – in einer immer länger werdenden Schlange vorm Globetrotter-Megastore um die Ecke. Hornbrillen, Holzfällerhemden und überteuerte Rucksäcke mit Fuchslogo (können die was?) soweit das Auge reicht. Allen ist eines gemein: Sie wollen hinaus in die Na(h)tur – Coronawandern! Ich stehe mittendrin in der Hoffnung auf ein hippes Paar Wanderschuhe.

Denn auch uns treibt es pandemiebedingt immer öfter ins wunderschöne Umland Frankfurts. Raus aus der Stadt, rein in die Natur! Bereits unsere erste Wanderung wird ein voller Erfolg, der Suchmaschine sei Dank. Wir entscheiden uns für die Drei-Gipfel-Tour im Taunus – anspruchsvoll, aber machbar für alle mit stabiler Waden- und Oberschenkelmuskulatur.

Ausgestattet mit ausreichend Proviant (kein Schnaps) und – in meinem Fall – neuen, hippen Wanderschuhen starten wir am Wanderparkplatz Große Kurve unseren etwa 14 Kilometer langen Ausflug. Top motiviert ahnen wir noch nicht, dass es in der ersten Stunde ziemlich steil bergauf geht, weshalb uns wohl kaum Mitstreiter begegnen. Es fühlt sich wirklich ein bisschen an wie Urlaub, als wir die erste Zwischenetappe auf dem Großen Feldberg erreichen (880 Meter hoch, super Aussicht). Das Wetter spielt mit und die Sonne kommt raus, was natürlich prima ist für’s Insta-Profil (würde ich ja sonst nie offen zugeben). Wir machen kurz Pause, philosophieren darüber, wie schön die Natur vor der Haustür doch ist und trinken einen Glühwein. Herrlich!

Weiter geht’s durch den Wald, ich mache noch mehr Fotos (siehe unten), mein Mann findet’s total nervig, da muss er jetzt durch. Auf dem Weg zum recht unspektakulären Gipfel des Kleinen Feldbergs kommen wir am Ausflugslokal Fuchstanz vorbei und kurz werde ich auf den Boden der Corona-Tatsachen zurückgeholt: Wie schön die Zeiten doch waren, in denen wir uns einfach in ein Restaurant setzen konnten. Jetzt ist alles zu. Zum Glück haben wir an unsere selbstgeschmierten Butterbrote gedacht, die wir auf dem Altkönig, dem mit Abstand schönsten der drei Gipfel, auspacken. Zum hundertsten Male an diesem Tag stelle ich fest, wie schön unsere Heimat ist.

Der Rückweg verläuft mitten durch den idyllischen Wald, häufig vorbei an gut ausgebauten Wanderwegen. Die Navigation führt uns stattdessen immer wieder über dicht bewachsene Schleichpfade und befeuert einmal mehr die Illusion, Teil des Pfadfindercamps zu sein – und der Natur so nah.

Alle Details zur Strecke sowie eine gut funktionierende Navigation findet ihr, wenn ihr dem Link folgt (keine Werbung, einfach sehr gute Infos). Viel Spaß beim Coronawandern!

Was mir heute wichtig ist

Weißt du, was ich an dir mag? Deinen Hund.

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